Ein Physik-Labor in Europa. Hochsensible Kameras analysieren Ablagerungen auf Backstein-dicken Metalloberflächen. Die Schichtdicke ist in Regenbogenfarben kodiert. Es wird nicht nach Mustern gesucht, sondern nach Arealen. Monate vor dem Tag der Liebe bilden die Partikel ein Herz. Fast symmetrisch. Orange-rot, fast wie gemalt.
Wissenschaftlich hat das Herz keine Bedeutung. Die spontane Reaktion? Unter Kolleg:innen teilen, schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.
Die Abteilungsleiterin hat eine andere Idee. Sie überwindet den Widerstand ihrer KollegInnen.
„Zu banal“, kommentieren die einen, „Reputationsschaden“ wittern die anderen. Man solle lieber forschen.
Am Valentinstag erscheint die Pressemitteilung auf der Webseite. Ein großes orangefarbenes Herz inmitten trockener News. Die vorab informierten Journalisten stürzen sich auf Zufallsfund. Fernsehen, Radio, Zeitungen, alle wichtigen Medienhäuser des Landes berichten über das „Herz aus der Forschung“.
Eine zufällige Anordnung von Partikeln in Form eines Herzens dient als Türöffner. Die Herzen der Zuhörer, Leserinnen und Zuschauer schlagen mit dem Forscherherz im Takt und funken an den Verstand. Der fragt neugierig: „Was hat es damit auf sich?“
Die Geschichte geht viral. Von Reputationsschaden keine Spur.
Drei Erkenntnisse aus dieser Geschichte:
Timing is everything.
Strategie ist entscheidend: Die Nachricht bis zum Valentinstag zurückzuhalten, war der Schlüssel zum Erfolg. Strategische Kommunikation verwandelte ein belangloses Messergebnis in eine kraftvolle Erzählung.
Türöffner verbinden Welten.
Türöffner müssen in der Welt der Empfänger bekannt und positiv besetzt sein. Türöffner haben scheinbar nichts mit dem Forschungsthema zu tun.
Kommunikation als Brücke zur Wissenschaft:
Kommunikation ist Wirkungsmanagement. Sie baut eine Brücke, über die ein breiteres Publikum leichten Zugang zu wissenschaftlichen Themen findet.
Halten Sie die Augen auf für Ihre Türöffner und erhöhen Sie Sichtbarkeit Ihrer Forschungseinrichtung!